der schlaf der vernunft

verloren in der endlosschleife
von einem november zum anderen
ein einziges déjà-vu des versagens
haben sie noch einen augenblick
erschöpfung statt ungeduld

die monotonie kommt in wellen
anstehen gegen die vergeblichkeit
wartenwartenwarten auf einen
sorglossommer wie früher
derweil der frost exponentiell wächst

so stecken wir fest im sumpf der ignoranz
gefangen in empörungsspiralen
geplagt von der krätze des egoismus
faseln wir von freiheit und machen party
mit würmern in blasen aus dummheit

verwirrt/verstört/verständnislos:
wir haben doch gemeistert und beendet
wir haben doch nichts getan haben die anderen
machen lassen haben geglaubt und verehrt
und brav die erlöser gewählt

wir haben babyelefanten geschlachtet
haben die wissenschaft verspottet
die mahner verlacht wir haben nichts
getan jetzt ersticken wir in schrecklich
coolen zeiten und schuld sind die anderen

nebel/bildschirmflimmern/weißes rauschen:
der schlaf der vernunft gebiert
der schlaf der kultur säugt der tod der
solidarität mästet ungeheuer hält sie
am leben groß gefräßig und fett
.









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