wie schön du bist
denk ich bei mir…
Autor-Archive:gerhardwaiz
wechselnde lage
wir haben gelernt
uns aufrecht zu halten…
altweibersommer
einmal noch
das herz in die sonne legen…
kurz bin ich unendlich
die oktobersonne weckt
erinnerungen an einen sommer…
die sprache der poesie
mit gutem grund
fürchtest du
das gedicht…
close-up 5
ferrum.
urcool
ich könnte mich
fallen lassen…
close-up 4
aqua et lapis
im rosengarten
einen rosengarten hab ich uns erdacht
mit neunundneunzig bunten rosenstöcken
…
panta rhei
es ist unmöglich
zweimal in denselben
fluss hineinzusteigen…
faun
meine träume führen immer
nach süden….
close-up 3
hydor/aqua
himmel
als kind ist die welt noch weit…
close-up 2
xylo/lignum.
close-up 1
lithos/petra.
berühre mich
eh du vorübergehst
berühre mich noch schnell…
ikarus
höher und höher
wollen die worte steigen
der sonne entgegen…
tanka 7 & 8
verse metaphern…
tulpen
üppig erblühen
tulpen aus durstigem boden
frühling
an den krummen ästen der
buchen sprießt strahlend helles grün…
nachtlicht
was mich treibt
was mich zusammenhält…
wer irrt
nicht jeder sonnenstrahl
ist schon der frühling…
unentschlossen
vielleicht den
spuren folgen
oder der straße…
erinnern vergessen
ich vergesse
zu erinnern
erinnere nur
das vergessen
…
unruhe
wo ist meine ruhe hin?
hat man mir nicht eine
unbeschwerte zukunft versprochen?
volkes wille
dumpf wünscht
ehrbar mann und weib sich
wiedermal
den starken führer…
neue kleider
ungeniert zeigen sich
die kaiser nackt
hundert male
hundert male
habe ich dieses eine gedicht
für dich geschrieben…
wir werden in den regen kommen
die märchen haben wir entzaubert
jetzt lieben wir dafür die lüge…
„Aufs Gewissen wird g’schissen“
Das, was vor rund zwei Jahren die damalige Kultursprecherin der ÖVP, Frau Maria Großbauer, fröhlich gicksend in die Fernsehkamera sang, passt wahrlich wunderbar auf das gegenwärtige Bild dieser Partei.
heazz aus goed
hed ii a heazz aus goed
i dadat s da glod schengn…
glück
ein offenes fenster….
lärm
der lärm der welt
tötet…
erfindung
vielleicht
gibt es die wörter nicht
die ich brauche…
sicherheit
gerate ich auch
gelegentlich
ins wanken…
maß
ich weiß nicht
wann der winter geht und
wann der sommer beginnt…
geschichte
und sie kommen wieder
die diktatoren mörder & monster…
museum
jemand hat die möbel
weggetragen…
schöner sterben
wir werden immer älter
wir sterben immer schöner…
vorwärts
dreh dich nicht um…
im nächtlich lauen garten
im nächtlich lauen garten der gepflegten langeweile
steht mnemosynes tochter mit geschürzten lippen…
annäherung
bin ich der
misanthropie überdrüssig
probiere ich strategien der
annäherung…
haiku
träume rot und weiß…
damals
damals waren wir noch alle
damals lag vor uns die zukunft…
tanka 6
grüne eidechse
wie nah kann ich dir kommen
übersetzung
solange wir sprechen
solange wir die selbe
sprache sprechen…
papierschiffchen
vier schiffchen aus buntem papier…
bevor ich mich aus dem staub mache
bevor ich mich verrenne
bevor ich verbrenne/den
ernst der lage verkenne…
vier
die nacht zerfällt
die amsel singt
der tag kriecht fahl
durchs fenster…
zuversicht
wozu sie zählen
die verpassten gelegenheiten…
tanka 3 & 4
glaube nur getrost
du wärest von bedeutung…
tanka!
duftender wind lockt
unter einem halben mond…
was sonst
körper altern
sterben und verrotten
kein superstar
kein superstar
kein tiktokheld
nicht einmal influenzer
täuschung
der gegenwart entfliehen
in erwartung einer zukunft
die so nie kommt
altmodisch
wer schreibt noch briefe?
briefe sind so altmodisch!
idülle
waun s in da nochd
zum schneim aufangd
waun de schdean
fon himö foen
zeit
zeit
ist vergangenes
verlaufenes
verlorenes
letztendlich
zu den sternen
zur sonne
zum licht…
was ist das leben
was ist das leben
als ein stolpern durchs sein…
dolce e impossibile
die schönsten schwärmereien
sind doch die aussichtslosen…
3 miniaturen
later
lautere worte
…,
irritation
streu ein wenig
nonsens in die welt
ein sinnloses gedicht
ein unerwartetes bild…
kurzbiografie
du wirst angefangen
und in die welt geworfen…
wos oes noamaal is
schnidsl essn is noamaal
des waaß a jeda wos a mensch is…
Neulich im Niederösterreichischen Freibad
Jahrelang war sie wie ein Mythos und oft unter dem Alias des „gesunden Volksempfindens“ durch die Reden von rechtspopulistischen Politikern und Neonazis gegeistert…
drehmoment
dreh ich mich um nach dir
oder drehst du mich um
…
negativbeispiel
wir haben einander nichts versprochen…
knoten
ich mache einen doppelten
knoten in mein herz
schatz
Lob der Standhaftigkeit
Allen, die nun manchen Politiker*innen angesichts ihres wiederholten und keineswegs alternativlosen Paktierens mit Rechtsradikalen und Kellernazis Prinzipien- und Rückgratlosigkeit vorwerfen, möchte ich entgegenhalten: Ihr irrt!
zeitfluss
wo sind die tage
als das leben ewig schien…
das leichte glück
die zukunft kann alles
mögliche sein…
uncool
ich schaue andern
frauen hinterher
und geb mich gerne
souverän…
o bett
o bett
beet meiner träume
verlässlichste und
treueste aller musen…
eigenverantwortung
…dann ist kein fremdverschulden feststellbar.
caprice
athene stülpt mit kühnem schwung
den güldnen helm aufs blonde haupt
und weckt rundum begeisterung…
verteidigung der freiheit
während andere
für ihre freiheit kämpfen
sorgen wir uns ums gas…
mit einem lächeln
mit einem lächeln
sagt man
wäre alles einfacher
wenn wir von menschen sprechen
sprechen wir von migranten, wenn wir von flüchtlingen sprechen…
enden
ich habe das bedürfnis, mich zu entschuldigen,
doch ich weiß nicht, wofür.
es hat sich halt so ergeben
die dichtung ist
allgegenwärtig
immer schon
…
alles war schön
alles war schön an jenem tag…
ich versprach
ich versprach zu schreiben
trug tinte und papier
stets bei mir…
der schlaf der vernunft
verloren in der endlosschleife
von einem november zum anderen…
wa(h)r
was war
was war wahr
was hab ich erfunden
und aans no
wos wüüsd
wüüsd wos
i wüü ned
no mea filosofii gwasi
waas i des
wos waas i
wos waas ii
filosofii gwasi
des gibd s ned
gibd s ned gibd s ned
wo gibd s denn sowas
poem vom reinen gewissen
alles bereinigt
zerkleinert vernichtet…
kein gedicht
kein gedicht
für dich, für dich
kein gedicht
für dich nicht…
Theaterdonner
Alle sind zufrieden: Eine scheinbar ausweglose Regierungskrise sondergleichen hat nun doch ihre wahrhaft österreichische Lösung gefunden.
herbst
schon ist ein anderes licht in der welt…
blow up
ganz nah
ganz nah ran…
a bissal oag bsoffn
befua s no was is
is a scho fuabei…
seliger schlummer
man muss sie nicht mögen
die früchte vom baum
der erkenntnis…
glücksfall
es ist nicht selbstverständlich…
musenkussetüde
launisch sind die töchter mnemosynes,
zeigen sich oft jahrlang nicht…
strohhalm
und wenn alles nichts hilft, wenn die warteschleife
sich ins unendliche dehnt…
miniatur #2
sie ist der tupfen rot…
was nicht ist
eine landschaft aus wörtern voll leerer
erinnerungen, verkohlter karst, asche überall…
Solidarität mit Herrn Blümel!
Jetzt machen sich wieder alle über den ehrenwerten Herrn Blümel lustig…
fernweh
die orte der sehnsucht
mutiert zu unmöglichen orten…
im käfig
gestrandet nun, bankrott aus gier…
Herr Nehammer greift durch
Jetzt hat er es uns aber gezeigt! Karl „Jaws“ Nehammer hat das Recht souverän gegen ein paar Kinder durchgesetzt.
moral
aufregung um aufregung
regen wir uns immer mehr auf….
Angst essen Seele auf
Angst und Hilflosigkeit scheinen immer ausschließlicher die bestimmenden Konstanten in der Pandemie-Bekämpfung zu sein.
kunst ist immer instrument
kunst ist immer instrument
fürs überleben und den
suizid zugleich
dieser tage
schwarz ragen die bäume
über den gräberpark…
miniatur
dein lächeln, dachte ich, ist
so bezaubernd…
Herr Kurz behält recht
Recht haben ist freilich etwas Schönes. Recht zu behalten, es schon immer gewusst zu haben…