wie schön du bist
denk ich bei mir…
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wechselnde lage
wir haben gelernt
uns aufrecht zu halten…
altweibersommer
einmal noch
das herz in die sonne legen…
kurz bin ich unendlich
die oktobersonne weckt
erinnerungen an einen sommer…
die sprache der poesie
mit gutem grund
fürchtest du
das gedicht…
urcool
ich könnte mich
fallen lassen…
im rosengarten
einen rosengarten hab ich uns erdacht
mit neunundneunzig bunten rosenstöcken
…
panta rhei
es ist unmöglich
zweimal in denselben
fluss hineinzusteigen…
faun
meine träume führen immer
nach süden….
himmel
als kind ist die welt noch weit…
berühre mich
eh du vorübergehst
berühre mich noch schnell…
ikarus
höher und höher
wollen die worte steigen
der sonne entgegen…
tanka 7 & 8
verse metaphern…
tulpen
üppig erblühen
tulpen aus durstigem boden
frühling
an den krummen ästen der
buchen sprießt strahlend helles grün…
nachtlicht
was mich treibt
was mich zusammenhält…
wer irrt
nicht jeder sonnenstrahl
ist schon der frühling…
unentschlossen
vielleicht den
spuren folgen
oder der straße…
erinnern vergessen
ich vergesse
zu erinnern
erinnere nur
das vergessen
…
unruhe
wo ist meine ruhe hin?
hat man mir nicht eine
unbeschwerte zukunft versprochen?
volkes wille
dumpf wünscht
ehrbar mann und weib sich
wiedermal
den starken führer…
neue kleider
ungeniert zeigen sich
die kaiser nackt
wir werden in den regen kommen
die märchen haben wir entzaubert
jetzt lieben wir dafür die lüge…
heazz aus goed
hed ii a heazz aus goed
i dadat s da glod schengn…
lärm
der lärm der welt
tötet…
erfindung
vielleicht
gibt es die wörter nicht
die ich brauche…
sicherheit
gerate ich auch
gelegentlich
ins wanken…
maß
ich weiß nicht
wann der winter geht und
wann der sommer beginnt…
geschichte
und sie kommen wieder
die diktatoren mörder & monster…
museum
jemand hat die möbel
weggetragen…
schöner sterben
wir werden immer älter
wir sterben immer schöner…
vorwärts
dreh dich nicht um…
im nächtlich lauen garten
im nächtlich lauen garten der gepflegten langeweile
steht mnemosynes tochter mit geschürzten lippen…
annäherung
bin ich der
misanthropie überdrüssig
probiere ich strategien der
annäherung…
haiku
träume rot und weiß…
damals
damals waren wir noch alle
damals lag vor uns die zukunft…
tanka 6
grüne eidechse
wie nah kann ich dir kommen
übersetzung
solange wir sprechen
solange wir die selbe
sprache sprechen…
papierschiffchen
vier schiffchen aus buntem papier…
bevor ich mich aus dem staub mache
bevor ich mich verrenne
bevor ich verbrenne/den
ernst der lage verkenne…
zuversicht
wozu sie zählen
die verpassten gelegenheiten…
tanka 3 & 4
glaube nur getrost
du wärest von bedeutung…
tanka!
duftender wind lockt
unter einem halben mond…
was sonst
körper altern
sterben und verrotten
kein superstar
kein superstar
kein tiktokheld
nicht einmal influenzer
täuschung
der gegenwart entfliehen
in erwartung einer zukunft
die so nie kommt
altmodisch
wer schreibt noch briefe?
briefe sind so altmodisch!
zeit
zeit
ist vergangenes
verlaufenes
verlorenes
letztendlich
zu den sternen
zur sonne
zum licht…
was ist das leben
was ist das leben
als ein stolpern durchs sein…
dolce e impossibile
die schönsten schwärmereien
sind doch die aussichtslosen…
3 miniaturen
later
lautere worte
…,
irritation
streu ein wenig
nonsens in die welt
ein sinnloses gedicht
ein unerwartetes bild…
kurzbiografie
du wirst angefangen
und in die welt geworfen…
wos oes noamaal is
schnidsl essn is noamaal
des waaß a jeda wos a mensch is…
drehmoment
dreh ich mich um nach dir
oder drehst du mich um
…
knoten
ich mache einen doppelten
knoten in mein herz
schatz
zeitfluss
wo sind die tage
als das leben ewig schien…
caprice
athene stülpt mit kühnem schwung
den güldnen helm aufs blonde haupt
und weckt rundum begeisterung…
verteidigung der freiheit
während andere
für ihre freiheit kämpfen
sorgen wir uns ums gas…
mit einem lächeln
mit einem lächeln
sagt man
wäre alles einfacher
wenn wir von menschen sprechen
sprechen wir von migranten, wenn wir von flüchtlingen sprechen…
es hat sich halt so ergeben
die dichtung ist
allgegenwärtig
immer schon
…
alles war schön
alles war schön an jenem tag…
ich versprach
ich versprach zu schreiben
trug tinte und papier
stets bei mir…
der schlaf der vernunft
verloren in der endlosschleife
von einem november zum anderen…
wa(h)r
was war
was war wahr
was hab ich erfunden
no mea filosofii gwasi
waas i des
wos waas i
wos waas ii
filosofii gwasi
des gibd s ned
gibd s ned gibd s ned
wo gibd s denn sowas
poem vom reinen gewissen
alles bereinigt
zerkleinert vernichtet…
kein gedicht
kein gedicht
für dich, für dich
kein gedicht
für dich nicht…
herbst
schon ist ein anderes licht in der welt…
blow up
ganz nah
ganz nah ran…
a bissal oag bsoffn
befua s no was is
is a scho fuabei…
seliger schlummer
man muss sie nicht mögen
die früchte vom baum
der erkenntnis…
glücksfall
es ist nicht selbstverständlich…
musenkussetüde
launisch sind die töchter mnemosynes,
zeigen sich oft jahrlang nicht…
strohhalm
und wenn alles nichts hilft, wenn die warteschleife
sich ins unendliche dehnt…
was nicht ist
eine landschaft aus wörtern voll leerer
erinnerungen, verkohlter karst, asche überall…
fernweh
die orte der sehnsucht
mutiert zu unmöglichen orten…
im käfig
gestrandet nun, bankrott aus gier…
kunst ist immer instrument
kunst ist immer instrument
fürs überleben und den
suizid zugleich
dieser tage
schwarz ragen die bäume
über den gräberpark…
01.01.2021
wenn unser ganzer lärm einmal vorüber ist…
anstatt dass
da ist eine insel irgendwo an der wiege europas, dort ist das elend daheim…
möglichkeitssinn
im schein der schreibtischlampe schweben staubpartikel…
schnöselsong
wie man’s auch dreht und wendet
kultur die haben schnösel einfach nicht.
sofakatharsis
jetzt haben wir die
predigt vernommen…
am friedhof
am friedhof stehen
die gräber habtacht…
ich möchte dich nicht beunruhigen
auf keinen fall
möchte ich dich
beunruhigen…
warten
man kann noch lange stehen
im licht einer blassen sonne…
relevant
kunst ist
nicht systemrelevant
nicht relevant
für kein system…
blick zurück
wenn wir eines tages
zurückblicken auf
diese seltsame zeit…
schee woa s und haas
auxofna am foaradl
auf da oddagringaschdrossn
….
lampenfieber
in einer welt voll
skrupelloser, hohler
selbstdarsteller…
lumpenhändler
spiel ich den
dichter im glitzergewand
…
krähen
früher kamen
die krähen mit dem frost
…